Imkern ist ein gefragtes Hobby

4. November 2018
Rubrik: Presse
Von: Hans Gleisenberg
Ehrung
von links: Alex Schwarz, René Meyer, Sabine und Markus Bösl, Heinz Lapsin, Georg Holland, Werner Grasruck

Der Imkerverein Sulzbürg und Umgebung konnte zu seiner Herbstversammlung zahlreiche Mitglieder begrüßen, unter ihnen der stellvertretende Kreisvorsitzende Markus Bösl mit Ehefrau Sabine, die im Verlauf der Sitzung zu der seit Sommer 2018 gegründeten Marke „Juradistl“ Honig, informierten.

Der Vorsitzende Werner Grasruck freute sich in seiner Begrüßung über die Tatsache, dass die Mitgliederzahl in den letzten Jahren kontinuierlich und auch in diesem Jahr haben sich, so Grasruck, mit Werner Haid aus Pollanten, Ludwig Hirschmann aus Weihersdorf sowie Norbert Spieker aus Schmellnricht drei neue Imker dem Verein angeschlossen: „Diese positive Entwicklung ist in hohem Maße auch dem Lehrbienenstand zu verdanken. Hier besteht die Möglichkeit sich das nötige Rüstzeug für die Imkerei zu holen oder einfach mal nur rein zu schnuppern und diese wurde auch in diesem jahr wieder rege genutzt. So hat unser Verein, nach einer Stagnation, seit Inbetriebnahme dieser Lehreinrichtung an Mitgliedern deutlich zugelegt und aktuell haben wir 41 Imker in unserem Verein die aus vielen teilen des Landkreises kommen und 190 Bienenvölker bewirtschaften und pflegen“, sagte Grasruck. Das abgelaufenen Bienejahr bezeichnete er im Bezug auf Völker und Honigertrag als durchschnittlich. Die Ablegerbildung bezeichnete er als kurz und intensiv. Allerdings sind die Sorgen der Bienezüchter auch im vergangenen Jahr nicht weniger geworden.

René Meyer, Schriftführer im Sulzbürgerverein gab dazu eine Zustandsbericht ab: „Die Entwicklung der Imkerei und der Bienen wirft Licht und Schatten. Die Zahl der Imker steigt in den letzten Jahren sowohl bei uns als auch Bayern- und Deutschlandweit wieder an. Besonders erfreulich ist hier die Verjüngung der Imkerschaft und das Interesse weiblicher Bienenhalterinnen zu erwähnen. Bienenvölker werden es hingegen weniger, diese konträre Entwicklung begründet sich damit, dass sich die Rahmenfaktoren (Zeit, Schädlinge, Monokulturen, etc.) gegenüber den guten Jahren, als es noch über 2 Millionen Völker in Deutschland gab, geändert haben. Weitgehend fehlt es immer noch an der Wertschätzung unserer Gesellschaft für die primäre Leistung der Honigbiene und deren wilden Artgenossen - die Bestäubung. Außerdem wird Honig als eines der letzten reinen Naturprodukte oft zu günstig, buchstäblich "verschleudert".

Ein fairer Honigpreis und flächendeckende funktionierende Absatzwege würden dazu führen, dass Imker, die nicht mehr tätig sind, wieder bereit wären ihr Hobby auszuüben. Alles in allem sind die Imker weiter stark gefordert um den ökologischen Kreislauf in der Natur auf einem guten Level zu halten. Alle wünschen sich, dass man sich der Wichtigkeit der Bienen annehmen muss und ihren Schutz zu stärken.